Zahnzusatzversicherung: Checkliste für Leistungen & Wartezeiten

11,5 Prozent der gesamten Bevölkerung braucht im Jahr Zahnersatz oder Zahnkronen. Die Kosten steigen dabei mit zunehmendem Alter. Von den Krankenkassen aber wird nur ein Zuschuss von 50 bis 65 Prozent übernommen. Laut Barmer Zahnreport zahlt im Schnitt jeder Betroffene 1.400 Euro für die Versorgung mit Zahnersatz – Tendenz steigend. Das Geld möchten sich viele sparen und greifen zu einer Zahnzusatzversicherung. Doch wann macht diese extra Versicherung überhaupt Sinn?

Für wen lohnt sie sich die Zahnzusatzversicherung?

Eine Zahnzusatzversicherung lohnt sich vor allem für junge Menschen mit gesunden Zähnen. Hier liegen die monatlichen Kosten bei 20 Euro. Für 10 Euro gibt es selten eine sinnvolle Versicherung. Wer später abschließt, kann bis zu 50 Euro zahlen. Frauen zahlen in der Regel mehr als Männer.

  • frühzeitiger Abschluss lohnt sich
  • Frauen oft höhere Beiträge als Männer

Eine Zahnzusatzversicherung macht Sinn für alle, bei denen das Risiko hoch ist, im Alter viel für Kronen und Co. zu zahlen bzw. denen hochwertiger Zahnersatz wichtig ist. Trotzdem sollte man sich ausrechnen, ob es nicht vielleicht auch überlegenswert ist, das Geld in einer zinsgünstigen Anlage zu sparen.

Ab wann zahlt die Versicherung?

Die Versicherung zahlt nicht für Behandlungen, die bereits vor Abschluss der Zahnzusatzversicherung begonnen haben. Erst nach acht Monaten Wartezeit können erste Ersatzleistungen in Anspruch genommen werden. Der volle Schutz tritt oft erst nach drei bis fünf Jahren ein.
Spezielle Tarife für Zahnzusatzversicherungen ohne Wartezeit sind meist mit sehr hohen Aufschlägen und teilweise weiteren Einschränkungen verbunden.

Auch hier gilt: je später desto teurer.

Was deckt die Police ab?

Viele Versicherungen decken nicht hundert Prozent der anfallenden Kosten ab. In der Police sollte geklärt sein, ob die Versicherung auch teure Implantate, Inlays oder Vollkeramikkronen übernimmt.

Checkliste der Soll-Leistungen

Worauf sollten Sie beim Abschluss von Zahnzusatzversicherungen achten?

  • Übernahme von über 50% Zahnersatzkosten
  • keine Implantatsbegrenzung
  • Keramikverblendung bis zum Zahn 5
  • Übernahme von Knochenaufbaukosten
  • Übernahme Funktionsanalysekosten bei Implantaten
  • 3.000 Euro Mindestübernahme in den ersten 4 Jahren

Bei einem Abschluss sollte man darauf achten, dass ein möglichst hoher Anteil gezahlt wird. Die Versicherung sollte z.B. über 50 Prozent des Zahnersatzes abdecken, auf Implantatsbegrenzung verzichten, Keramikverblendung bis zum Zahn 5 übernehmen, die Kosten für Knochenaufbau und Funktionsanalyse bei Implantaten übernehmen und mindestens 3.000 Euro in den ersten vier Jahren erstatten.

Außerdem gilt: Zahnbehandlungen sind aufwendig. Deshalb sollte eine Versicherung auch dann zahlen, wenn das Arzthonorar den 3,5-fachen Satz beträgt.

Klären Sie vorab, ob die Police auch die professionelle Zahnreinigung abdeckt.

Fazit: Wartezeiten und Leistungen prüfen sowie Tests zu Rate ziehen

Das Thema Zahnzusatzversicherung ist komplex. Vergleichen lohnt sich bei rund 150 verschiedenen Anbietern (HUK, Debeka, Allianz,…). Tests der Stiftung Warentest und anderer unabhängiger Anbieter sollten zu Rate gezogen werden. Prüfen Sie eventuelle Wartezeiten und die Übernahme von Leistungen auch bei höheren Arzthonoraren.