Wurzelbehandlung – Entzündung des Zahnmarks

Durch Karies oder einen abgebrochenen Zahn können Entzündungen bis tief in das Innere des Zahns entstehen. Dann hilft meist nur noch eine Wurzelbehandlung, um den Zahn zu retten. Eine Wurzelbehandlung zieht sich über mehrere Sitzungen beim Zahnarzt hinweg und ist eine komplizierte Behandlungsmethode für den Mediziner. Aber eine Wurzelbehandlung kann einen Zahn retten, damit kein Zahnersatz notwendig wird.

Wurzelbehandlung - ein komplizierter Eingriff für Zahnarzt und Patient
Mit einer Wurzelbehandlung kann der Zahnarzt den Zahn retten. © diego_cervo – Istockphoto.com

Entzündung des Zahnmarks: Pulpitis

Eine Wurzelbehandlung wird nötig, wenn Karies so weit fortgeschritten ist, dass der Zahn bis in das Mark verfault ist. Das Gewebe im Inneren des Zahns schwillt an, entzündet sich und drückt auf den Nerv, was unangenehme, ziehende Schmerzen verursacht und als Pulpitis bezeichnet wird. Geht der Patient dann immer noch nicht zum Zahnarzt, weil er zum Beispiel an einer Zahnbehandlungsphobie leidet, kann die Zahnwurzel vereitern. Aufgrund der Tatsache, dass die Zahnwurzel im Ober- bzw. Unterkieferknochen verankert ist, können sich die Bakterien nun sogar im Kieferknochen ausbreiten. Dadurch kann der Knochen zersetzt werden, es lockern sich weitere Zähne und der Gesundheitszustand verschlechtert sich allgemein. Deswegen ist eine Wurzelbehandlung bzw. der Gang zum Zahnarzt wichtig.

Wurzelbehandlung durch Unfallfolgen

Die Zahnwurzel kann auch durch eine Unfallfolge entzündet sein. In erster Linie passiert das, wenn der Zahn durch einen Unfall abbricht und das Zahnmark bzw. der -nerv offen liegt. Dadurch können sich Bakterien ansiedeln und es kommt zu einer Entzündung, der Zahn ist nur durch eine Wurzelbehandlung zu retten. Weitere Ursache für eine Wurzelbehandlung kann ein zurückliegender Schlag an den Kiefer sein, wodurch der Zahnnerv langsam abstirbt. Das kann sogar Jahre zurück liegen. Weisheitszähne können ebenso die Wurzeln benachbarter Zähne so sehr reizen, dass eine Wurzelbehandlung nötig wird.

Ablauf der Behandlung

Bei der Wurzelbehandlung wird die kranke Wurzel durch den Zahnarzt herausgefräst und der nun leere Kanal, in dem sich die Wurzel vorher befunden hat, anschließend gefüllt. Die Behandlung dauert ca. 6 Wochen und beansprucht 3 bis 7 Sitzungen, denn der Zahnarzt verschließt den Kanal erst mit Füllmaterial, wenn keine Schmerzen und damit auch keine Bakterien mehr im Zahn sind. Übrigens haben die menschlichen Zähne unterschiedlich viele Wurzeln. In der Regel haben Zähne, die weiter hinten im Gebiss sind, mehrere Zahnwurzeln. Der Schneidezahn besitzt nur eine Wurzel.

Erfolgschancen

Eine Wurzelbehandlung ist ein sehr schwieriger Eingriff und muss nicht von Erfolg gekrönt sein, denn besitzt der Zahn keine Wurzel mehr, kann dieser auch nicht mehr genährt werden, verfärbt sich und kann schneller abbrechen. Aus einem gesunden Zahn ist dann ein toter geworden. Ist noch eine gesunde Wurzel vorhanden, hängt der Erfolg davon ab, wie widerstandsfähig diese ist. Trotzdem lohnt sich eine Wurzelbehandlung, denn sie kann den Zahn retten und verhindert das schmerzhafte Prozedere eines Implantats. Erst wenn nach zwei Jahren der Kieferknochen an der Wurzelspitze intakt ist, kann von einer erfolgreichen Wurzelbehandlung die Rede sein.