Eine Zahnprothese kann notwendig werden, wenn Zähne nach einem Unfall oder einer Fehlstellung des Kiefers ersetzt werden müssen. Sehr oft ist zudem eine unzureichende Zahnpflege für die Zerstörung von Zähnen verantwortlich, besonders im fortgeschrittenen Alter.
Abbildung: Eine individuelle Zahnprothese wird im Dentallabor angefertigt. © Robert Kneschke – Fotolia.com
Folgen fehlender Zähne
Ist ein Zahn so stark beschädigt, dass er nicht mehr regeneriert werden kann, wird er entfernt. Das kann wiederum zu Fehlstellungen des Kiefers, Schmerzen oder Knochenschwund führen, weshalb Zahnprothesen in der Zahnmedizin ihren Ersatz finden. Werden einzelne Zähne ersetzt, spricht man von einer Teilprothese. Der Ersatz sämtlicher Zähne geschieht mittels einer Vollprothese – diese wird im Volksmund auch schlicht als Gebiss bezeichnet.
Individuelle Anfertigung
Jede Zahnprothese wird individuell angefertigt, denn jeder Kiefer ist anders und schließlich soll der Zahnersatz später nicht drücken oder wackeln. Der Zahnarzt wird eine ausführliche Untersuchung des Zustandes der Zähne vornehmen. Dabei werden Röntgenbilder und/oder eine Computertomographie zur Hilfe herangezogen. Nachdem der Arzt genaue Angaben machen kann, werden die Daten an ein Dentallabor weitergegeben, welches die Zahnprothese schließlich anfertigt. Heutzutage ist die Qualität einer Zahnprothese auf einem hohen Niveau und diese Form des Zahnersatzes ist für Außenstehende nahezu unsichtbar. Der Betroffene erhält zudem seine alte Lebensqualität und Zahnästhetik wieder zurück, trotzdem tendieren einige Patienten zu einem Zahnimplantat.
Prothese oder Zahnimplantat?
Abbildung: Ob Zahnimplantat oder echter Zahn – das ist nur beim Röntgen sichtbar. © Marcus Kretschmar – Fotolia.com
Fehlen nur einige Zähne können Zahnprothesen an diesen befestigt werden. Jedoch kann eine Teilprothese als Fremdkörper störend empfunden werden. Nachteile können sein, dass diese Prothese wackelt und der Gaumenbügel drückt sowie das Geschmacksempfinden beeinträchtigt. Deswegen entscheiden sich einige Patienten für Zahnimplantate. Hat sich der Kieferknochen bereits zurück gebildete und es liegt ein Zahnfleischschwund vor, ist es allerdings schwierig ein Implantat einzusetzen. In vielen Fällen wird deswegen ein künstlicher Knochen aufgebaut, der von seiner Stabilität sogar den natürlichen Kiefer übertreffen kann. Diese Prozedur ist allerdings zeitintensiv und kann bis zu neun Monate dauern. Das Zahnimplantat wird dann fest in den (künstlichen) Kiefer eingesetzt, nach dem Schraubenprinzip befestigt und mit einer Krone versehen, die den natürlichen Zähnen gleicht und z. B. aus Keramik oder Kunststoff besteht. Die Erfolgsaussichten sind bei dieser Zahnersatz-Methode für Nichtraucher sehr hoch, bei Rauchern besteht allerdings die große Gefahr, dass der Kiefer weiter schwindet und die Implantate ihren Halt verlieren.
Vollprothesen
Ebenso eine Vollprothese kann mittels Implantat, beispielsweise im Unterkiefer, befestigt werden. Das künstliche Gebiss rastet dann an einer im Kiefer befestigten Schiene ein. Durch diese Variante wird die Lebensqualität des Patienten stark erhöht, denn Vollprothesen müssen allein durch die Saugkraft der Schleimhaut gehalten werden, was nicht immer einwandfrei funktioniert.